Von der Postkutsche bis zum selbstfahrenden Auto hat sich in der Mobilität im Laufe der Zeit einiges getan. Und wieder steht die Mobilität vor Herausforderungen. Denn Fragen zu den Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, neue Lieferketten und vielem mehr stehen auf der Tagesordnung. Insbesondere die Wirtschaft steht vor der Aufgabe sich technologischen Innovationen und sich verändernden Kundinnen- und Kundenerwartungen zu stellen und sich darauf vorzubereiten. Die zentrale Frage dabei ist, wie die Mobilität der Zukunft aussieht. Wir sind dieser Frage nachgegangen.
Elektrifizierung und Nachhaltigkeit: Steuerliche Vorteile für E-Dienstauto
Wir Menschen werden immer mobiler und das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Im Jahr 2023 (bis Juli) wurden fast 270.000 Elektroautos in Deutschland zugelassen. Das sind mehr als im gesamten Jahr 2020. Und wenn die Zunahme in den kommenden Monaten so weitergeht, dann werden auch in diesem Jahr zum wiederholten Male so viele E-Autos zugelassen werden wie bisher noch nicht.
Es ist unschwer zu erkennen, dass die zunehmende Dringlichkeit des Klimawandels die Nachfrage nach nachhaltigen Mobilitätslösungen antreibt. Elektrifizierung, sei es durch batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) oder Plug-in-Hybride, wird deshalb zu einem Schlüsselelement. Unternehmen haben die Chance, in die Produktion von Elektrofahrzeugen sowie in die Entwicklung von Ladetechnologien und -infrastruktur zu investieren, um eine umweltfreundliche Mobilität anzubieten und gleichzeitig den Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht zu werden.
Außerdem können Unternehmen ihre Firmenwagen elektrifizieren. Denn nach wie vor ist für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein Firmenauto als Dienstwagen ein wichtiger Teil des Gehalts – sofern diese Option vorhanden ist. Attraktiv wird dies zusätzlich, da für die Arbeitnehmerin und den Arbeitnehmer weniger Steuern anfallen, wenn diese den Wagen auch privat nutzen. Einzige Voraussetzung hierfür ist der Bruttolistenpreis. Beträgt dieser maximal 60.000 Euro, müssen nur 0,25 Prozent dieses Preises als geldwertem Vorteil besteuert werden. Liegt der Bruttolistenpreis bei über 60.000 Euro, so schlagen 0,5 Prozent zu Buche. Bei einem Verbrenner sind 1 Prozent fällig. Noch bis 2030 soll es diesen Steuervorteil geben.
Mehr Zeit dank autonomen Fahrens
Beim autonomen Fahren sind Fahrzeuge in der Lage, sich weitgehend selbstständig und ohne menschliche Eingriffe auf Straßen zu bewegen. Die Technologie basiert auf einer Kombination verschiedener Sensoren, Computerprogramme und Algorithmen, die es dem Fahrzeug ermöglichen, seine Umgebung zu erfassen, zu analysieren und darauf zu reagieren.
Die Vorteile des autonomen Fahrens liegen in der potenziellen Erhöhung der Verkehrssicherheit, der Reduzierung von Verkehrsstaus, der Effizienzsteigerung des Straßenverkehrs und der Erhöhung der Mobilität für Menschen, die aufgrund von Alter oder Behinderungen nicht fahren können. Allerdings müssen hier noch wichtige (rechtliche) Fragen geklärt werden, etwa wer im Falle eines Unfalls haftet oder wie es mit dem Datenschutz aussieht.
Wenn die geklärt sind, eröffnen sich für Unternehmen attraktive Möglichkeiten. So ist es vorstellbar, dass Angestellte im Auto arbeiten, da das Fahrzeug selbstständig fährt – etwa so, wie man es aus der Bahn kennt. Hinzu kommt, dass solche Fahrzeuge die Umwelt weniger belasten und weniger Kraftstoff verbrauchen, womit sich die Haltungskosten reduzieren. Außerdem ist es vorstellbar, dass autonom fahrende Autos schneller ans Ziel kommen, weil der schnellste und effektivste Weg gewählt wird und Staus automatisch erkannt und umfahren werden können.
Lieferketten und Logistik: Flexibel und effizient
Die Veränderungen in der Mobilität wirken sich auch auf Lieferketten und Logistik aus. Unternehmen müssen flexiblere Logistikstrategien entwickeln, um die steigende Nachfrage nach schnellen und effizienten Lieferungen zu erfüllen. Dies kann die Nutzung von Lieferdrohnen, autonomen Lieferfahrzeugen und intelligenten Routenplanungssystemen einschließen. Durch diese können etwa Lieferzeiten verkürzt werden und die Zulieferung schneller und effizienter werden. Außerdem können größere Gebiete abgedeckt werden, was insbesondere für entlegene Regionen ein Vorteil sein kann, womit sich für Unternehmen neue Märkte eröffnen. Wenn diese Fahrzeuge mit Elektroantrieb betrieben werden, führt dies zusätzlich zu einer Reduktion der CO2-Emissionen und zu umweltfreundlicheren Lieferketten.
Durch die präzise Planung und Koordination autonomer Lieferungen könnten Unternehmen das Bestandsmanagement optimieren. Dies ermöglicht eine bessere Vorhersage von Lieferzeiten und Lagerbeständen, was wiederum Engpässe und Überbestände minimieren könnte. Möglich ist außerdem, dass durch die Integration von IoT (Internet of Things) und Sensortechnologie in autonome Lieferfahrzeuge, Unternehmen eine Echtzeit-Überwachung der Fracht und der Lieferbedingungen gewährleisten können. Dies verbessert die Transparenz und ermöglicht eine bessere Qualitätssicherung.
All dies kann aber nur erfolgreich sein, wenn die neuen Technologien Schritt für Schritt in bestehende Lieferketten integriert und umgesetzt werden. Unternehmen müssen diese Herausforderungen bewältigen, die mit diesen Innovationen einhergehen – sei es positive, wie auch negative Aspekte. Die Beraterinnen und Berater der Volksbank in Südwestfalen können mit ihrer Expertise dabei unterstützen.